Mondioring

 

 

 

Ich war mit Sascha unterwegs, bei Sebastian, mitten im August, mal wieder was anderes..... aber ich fang mal anders an.

Dem Hundesport und speziell dem Schutzdienst steh ich durchaus auch kritisch gegenüber. Auch oder gerade weil ich auch vor vielen Jahren aus der Ecke kam. Daraus mach ich ja gar kein Geheimnis.

Jetzt wurde mir aber auch schon vorgeworfen, dass ich ja gar keine Ahnung hab, bin ja ein Wattebäuschchenwerfer obwohl ich allem Anschein nach so gefährlich aussehe.... Lass ich auch einfach mal so stehen.

Achtung !!!

Hier fliegen Wattebäuschchen!

 

Dabei hatte ich ja doch immer auch einige Kunden, die Interesse am Sport haben, Sport betreiben und einige die mit ihren Diensthunden arbeiten.

Diese Menschen berate und trainiere ich in dem Bereich und bin durchaus der Meinung, dass die sehr zufrieden mit meiner Arbeit sind.

Passt das zusammen? Ich denke ja denn was mich stört und was ich dann auch kritisiere, ist zum einen zwar auch die Notwendigkeit des Schutzdienstes als Jedermannssport, aber vor allem die Methodik. Denn gerade in diesem Bereich wird teilweise noch immer sehr Hart und unfair mit Hunden umgegangen.

Von Würge-, Stachelhalsbändern u.ä. Gedöns will ich gar nicht anfangen.

Also nahm ich die Gelegenheit mal wieder auf ein Fortbildung in diesem Bereich zu gehen. Sebastian Schäfer war im Sommer in Fellbach, also bin ich dahin.

Sebastian ist Hundetrainer, Ausbilder im Sport und bei Behörden,

IPO Prüfer, Mondioring Weltmeister (mehrfach) uvm.

Zusammen mit Sascha gings dann los zum Seminar. Sascha ist Kunde und Kumpel und nicht nur von Berufswegen ein Freund und Helfer.

Wir sind gut durchgekommen, waren etwas früher dort und wurden nach kurzer Auftauphase herzlich empfangen im überschaubaren Teilnehmerkreis. Gut die Hälfte der Teilnehmer waren Beamte mit Diensthund.

Dann gings los Begrüßung und Theoretisches zum Mondioringsport. Sebastian weiß von er redet das merkt man. Dann Praxis.... viel Praxis.....

Erst Trockenübungen dann in den Vollschutz und mit den mitgebrachten Hunden geübt wie man sich als Helfer bewegen muss und soll damit der Hund so arbeitet wie er es soll. Klingt einfach, ist es nicht!!!

Aufbauen des jungen Hundes, Feinheiten ausarbeiten bei erfahrenen Hunden, Regeln des Sports,  Aufbau der verschiedenen Aufgaben und und und.....

So ging das eben über das Wochenende weiter, Erklärungen, Trockenübungen und üben üben.

Bei fast 30°C kommt man in dem dicken Anzug ziemlich ins Schwitzen.

Aber es hat Spass gemacht, auch wenn ich nach wie vor der Meinung bin jeder der dies als Sport anbietet sollte sich Hund und Halter anschauen. Der Hund darf nicht als Statussymbol her halten müssen. Sebastian betonte ausdrücklich dass ein gut Ausgebildeter Hund zwischen Mensch im Anzug und Mensch ohne Anzug unterscheidet. Das stimmt Lerntheoretisch sicherlich, aber es ist nicht immer alles Theorie und der Teufel ist ein Eichhörnchen und sitzt im Detail. Gut ausgebildete Hunde können da sicher sehr gut unterscheiden, aber das Problem bei dieser Sache sind ja die schlecht ausgebildeten Hunde. Sicher trägt der Mondioring Sport dazu bei das Halter den Umgang mit ihrem Hund lernen und dies dann auch in den Alltag übertragen. Das ist auch mein Ansatz.

Aber es gibt eben auch diejenigen die nach dem anschauen von drei YouTube Videos versuchen ihren Hund auszubilden. Menschen die mit Uralt-Methoden, mit sogenanntem Starkzwang und weiß Gott noch was ihren Hund „bearbeiten“ um eben einen Status zu erlangen den sie wohl ohne Hund nicht haben können.

 

Hundesport ist kein Hobby für Nebenbei!

Dass muss man sich im Vorfeld bewusst machen.

Der Hund ist ein Lebewesen dass uns einige Jahre begleiten wird!

 

Deshalb bin ich der Meinung das ist kein Sport als Hobby nebenher für Jedermann/frau. Es ist eben eine Aufgabe einen Hund auszubilden, dazu muss man sich selbst erstmal Wissen aneignen, man muss selbst „Wesensfest“ sein und ein gewisses Maß an Intelligenz sollte vorhanden sein. Ein "Sporthund" wird schnell zum Problem wenn man dann plötzlich keine Lust mehr hat und alles schleifen lässt oder gar nur halbherzig anfängt. Denn von ihrer Motivation her ist so ein "Sportler" aus entsprechender Zucht einfach eine ganz andere Hausnummer als der durchschnittliche Familienhund und benötigt entsprechend gute Führung und Beschäftigung.

Auch die Diensthunde sind nochmal was ganz anderes. Dort wird eine Ausbildung aber gebraucht, denn der Hund kann einfach Dinge leisten die der Mensch nicht leisten kann.

 

Was mich im Seminar positiv überrascht hat war die Ruhe. Es wurde nicht gebrüllt und nicht am Hund herumgerissen. Es wurde alles ruhig gearbeitet. Das ist Sebastian auch wichtig. Dass der Hund trotz seiner hohen Motivation in Ruhe warten kann und jederzeit ansprechbar ist, eben nicht im "Trieb" mit Tunnelblick drauf los ballert.

Eine sehr hohe Impulskontrolle und Signalsicherheit also.

Es wurde nicht gebrüllt sondern ruhige Kommandos in „Zimmerlautstärke“ gegeben. Einwirkung in Form einer Strafe habe ich so gut wir gar nicht gesehen und wenn dann nur punktuell und angemessen mit gutem Timing und was mir am wichtigsten ist mit sofortigem positiven weiterarbeiten. Nicht zu grob aber klar und deutlich, kein Reißen und Rucken oder schlimmeres.

Wer unangemessen Straft bekommt in Sebastians direkter Art erklärt warum das nicht in Ordnung ist. Das ist auch gut so.

Es wurde sehr klar gemacht dass man kleinschrittig arbeiten muss, dass man dran bleiben muss und das die "Unterordnung" eine mühevolle Kleinstarbeit ist.

Alles in allem interessant, lehrreich und nett.

Die Verpflegung und Unterhaltung durch den Verein war Spitze, man hat Kontakte geknüpft und wurde bestens umsorgt und ich freue mich auf ein Wiedersehen.

Ich will keinesfalls den Hundesport schlecht reden denn das ist er nicht. Das Denke ich auch nicht. Hundesport ist toll. Es gibt tolle Vereine die sich weiterbilden, die arbeiten, machen und tun. Auf neuem Stand mit Sinn und Verstand. Es gibt aber auch andere Trainer und Vereine die (noch) nicht soweit sind. Die an alten Methoden hängen. Die denken ein Grundausbilderschein macht den Fachmann.

Ich stell mich aber nicht (nur) hin und sage das ist schlecht und das geht so nicht, ich will auch zeigen wie es besser geht. Deshalb bilde ich mich auch in diesem Bereich weiter und hole mir entsprechend gute Leute mit uns Boot. So wird auch unser Angebot in diesem Bereich ausgebaut.

Ich freue mich auf neue Gruppen und Kurse in 2020 im Sportbereich. Rally Obedience, Mondioring, Zughundesport, klassische Unterordnung uvm.

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