Ein häufiges Thema aktuell ist der Welpe. Das ist er natürlich immer, aber in Corona Zeiten fragen sich viele noch mehr, wie sie ihren Welpen erziehen sollen. In der Welpengruppe, Welpenschule, Welpenstunde oder wie auch immer man es nennen mag, geht es grundsätzlich um die Erziehung und Sozialisierung in den sensiblen Phasen. Was der Welpe in sensiblen Phasen (kennen-)lernt, oder nicht, ist schließlich wichtig für das gesamte restliche Hundeleben. Das ist Fakt und unbestreitbar.
Nun fehlt die Möglichkeit eine Welpengruppe zu besuchen und manch einer fürchtet schreckliche Folgen die daraus resultiern.
Wie gesagt, eine gut geführte Welpengruppe ist wichtig für die Entwicklung. Der Welpe kann sich in innerartlicher Kommunikation üben und entwickelt seine individuelle Persönlichkeit weiter. Elementar wichtig in einer Welpengruppe ist, dass der Welpe lernt, wer ihn durchs Leben führt, wo er Sicherheit findet und an wem er sich orientieren soll, kann, muss! Das sollte der Halter sein.
Social-Support heißt das Zauberwort.
Der Halter führt den Welpen ein in die große weite Welt und bietet ihm Halt und Orientierung. Ganz viel davon kann man auch unabhängig von einer Welpengruppe machen. Den Kleinen an verschiedene Untergründe gewöhnen, verschiedene Geräusche, Bus und Bahn fahren, in die Stadt gehen und vieles mehr. Hinzu kommt das kleine 1x1 der Welpenschule, Leinenführigkeit, Impulskontrolle, Warten, Aushalten, Sitz und Platz uvm. Auch das kann und sollte man in dem Alter anfangen. In kleinen Schritten zum gut geführten Hund. Eine individuelle Beratung durch einen kompetenten Fachmann ist dabei sicher immer sinnvoll.
"Da ist Verbundenheit, Liebe, Nähe, Friede, Entspannung - einfach nur sein. Ein Gefühl, das das Herz täglich immer und immer wieder vor Freude höher schlagen lässt."
(Lübbe-Scheuermann)
Alles in allem gibt es doch einiges, das wir dem Welpen bieten können. Wenn wir uns aktuell darauf konzentrieren, ist das schon eine ganze Menge an wichtigen Dingen für seine Zukunft. Ich halte gar nichts von Welpengruppen ohne Halter. Den Hund in der Hundeschule abgeben und wieder abholen wie im Kindergarten. An wem soll der Welpe sich dann orientieren? Wer bietet ihm Orientierung und Führung wenn´s mal gruselig wird in der fremden Situation zwischen all den anderen kleinen und großen Artgenossen? Die Welpengruppe ist eben kein Kindergarten. Kinder sollen erwachsen werden. Irgendwann selbstständig sein und vielleicht selbst anderen Führung bieten, unabhängig von den Eltern. Will ich das bei meinem Hund auch? Das er unabhängig von mir wird und tut was er grad will? Ich glaube nicht! Viele Menschen kommen in die Hundeschule, weil das schon passiert ist.
Wir sollten immer für unseren Welpen da sein. Erst recht in Situationen in denen (vielleicht) viel passiert, was für den Welpen neu ist. Natürlich soll er auch Sozialverhalten lernen und üben können. Aber auch das muss nicht zwangsweise in der Welpengruppe passieren, obwohl dies natürlich das Beste wäre. Aber momentan müssen wir kreativ sein. Ein Hundetrainer der selbst gut sozialisierte Hunde hat kann helfen. Welpen müssen ja auch mal erwachsene Hunde kennen lernen. Spazieren gehen zu zweit mit einem anderen Welpenbesitzer ist ja erlaubt. Eine kleine Runde mit entsprechendem Abstand zwischen den Menschen, aber kurzem Freilauf für die Hunde. Warum nicht?
Einen Welpen auf das zukünftige Leben vorzubereiten ist eine vor allem vielseitige Aufgabe. Der Sozialkontakt zu gleichaltrigen Artgenossen ist ein wichtiger Teil davon. Aber eben halt ein Teil und nicht alles. In Zeiten in denen dieser Sozialkontakt dem Welpen nicht geboten werden kann, bleibt umso mehr Raum sich auf alles andere zu konzentrieren. Sinnvoll dabei ist natürlich eine fachkompetente Unterstützung und ich freu mich sehr, wenn ich euch die bieten darf.